Saugen: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „innerhalb der einzelnen Sprachregionen“ durch „innerhalb der einzelnen Areale“) |
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Aktuelle Version vom 1. März 2019, 11:45 Uhr
Frequenzangaben
Die prozentualen Werte entsprechen der relativen Auftretenshäufigkeit einer Variante innerhalb eines Sprachareals. | |
sporadisch | 4% und weniger |
kommt (selten) vor | 5%–20% |
gebräuchlich | 21%–50% |
üblich / mehrheitlich | 51%–95% |
(fast) ausnahmslos | 96%–100% |
* | unter Schwellenwert (absolute Belegzahl) |
Arealkürzel
A: Österreich
Vorarlberg (Vbg.), Tirol (inkl. Osttirol) (Tir.), Bezirk Zell am See/"Pinzgau" (Bundesland Salzburg)
Oberösterreich, Bundesland Salzburg (ohne
Kärnten, Steiermark
Wien, Niederösterreich, Burgenland BELG: Belgien
Rheinpfalz (Rheinland-Pfalz), Saarland, Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (ohne Region Rheinpfalz), Hessen
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen
Brandenburg (ohne Region Niederlausitz), Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, alter Bezirk Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Sachsen, Thüringen, Region Niederlausitz (Brandenburg), alter Bezirk Halle (Saale) (Sachsen-Anhalt)
Bayern LIE: Liechtenstein |
Die Flexion des Verbs saugen weist sowohl bei der Bildung des Präteritums als auch bei der Bildung des Partizips II areale Unterschiede auf, die sich auf die Unterscheidung zwischen starkem und schwachem Flexionsmuster zurückführen lassen: Ein spezieller Saugwagen saugte Diesel und Löschmittel auf. (Stuttgarter Zeitung). Die Feuerwehr löschte den Brand und sog den Rauch ab. (St. Galler Tagblatt). Damit wurde dann die Flüssigkeit aus dem Schacht gesaugt. (Nürnberger Nachrichten). 27 000 Kubikmeter Luft werden pro Stunde durch die Leitungen gesogen. (Rheinische Post).
Diese Variation findet sich aber nur dann, wenn das Verb oder seine Ableitungen (ab-, an-, auf-, ein- und vollsaugen) in der Bedeutung 'etwas hineinziehen, aufnehmen' (auch im übertragenen Sinne, z. B. Eindrücke aufsaugen) verwendet wird. Wird das Verb im Sinne von 'mit einem Staubsauger reinigen' verwendet, werden sowohl das Präteritum als auch das Partizip II des Verbs schwach gebildet: Die anderen Helfer wischten die Kirchenbänke, putzten die Orgelempore, klopften die Teppiche aus und saugten Staub. (Volksstimme). Diese Mutter hatte dann auch eine Woche lang regelmäßig Staub in der Kita gesaugt und den Beutel dann gut verschlossen zum Labor gesandt. (Volksstimme).
Inhaltsverzeichnis
saugen im Präteritum
saugen Präteritum: saugte A-südost, CH, D; sog CH, D 'etwas hineinziehen, aufnehmen'
Das Präteritum sowohl des einfachen Verbs saugen als auch seiner Ableitungen ab-, an-, auf-, ein- und vollsaugen weisen Variation zwischen starker und schwacher Verbalflexion auf. Die schwache Form wird in CH und D mehrheitlich verwendet, in A-südost, A-ost* und A-mitte* fast ausnahmslos: Ein Generator saugte die Luft aus der Glocke. (Neue Osnabrücker Zeitung). Daneben ist in CH und in D aber auch die starke Form gebräuchlich: Da die Feuchtigkeit aber noch im Fundament steckte und nicht entweichen konnte, sogen die Mauern die Nässe wie ein Schwamm auf und bildeten Schimmel. (Rheinische Post).
Beispielbelege
- saugte
- Anschließend saugten sie aus einem abgestellten Minibagger Diesel ab und entkamen unerkannt. (Neue Westfälische).
- Damals wurde jedoch mit solch ungeeigneten Baumaterialien gearbeitet, dass über die Jahrzehnte die Mauer Feuchtigkeit wie ein Schwamm aufsaugte. (Rheinische Post).
- Dazu beigetragen haben […] Arbeiten der Einsatzteams, die Öl an der Wasseroberfläche verbrannten oder mit Schiffen absaugten. (Kronen Zeitung, Steiermark und Kärnten).
- Durch eine Luke reichten sie ihnen Kartoffeln und Äpfel, die die Elefanten lautstark und gierig ansaugten und verschlangen. (Neue Osnabrücker Zeitung).
- Die Helfer saugten die hohen Gas-Konzentrationen aus dem Haus ab. (Kronen Zeitung, Steiermark und Kärnten).
- sog
- In den drei Wochen sog sie die Eindrücke in der Wildnis förmlich auf. (Leipziger Volkszeitung).
- Furchtlos sogen die Kandidaten das Heliumgas ein, wodurch sich die piepsigen Stimmen wie von selbst einstellten. (Schwäbische Zeitung).
- Öl- und Dieselruß lag in der Luft, den viele einsogen als sei es der Geruch von einem Spanferkel. (inFranken.de).
- In den Pausen saß sie dynamisch gestikulierend mit den Kolleginnen zusammen, sog an der Zigarette und diskutierte [...]. (Der Tagesspiegel).
- Schon Augenblicke später sog die tief hängende Wolkendecke sie auf, und ließ sie im Nichts der grauen Masse verschwinden. (Mitteldeutsche Zeitung).
Karten
Frequenztabelle
Arealkürzel |
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A: Österreich
Vorarlberg (Vbg.), Tirol (inkl. Osttirol) (Tir.), Bezirk Zell am See/"Pinzgau" (Bundesland Salzburg)
Oberösterreich, Bundesland Salzburg (ohne
Kärnten, Steiermark
Wien, Niederösterreich, Burgenland BELG: Belgien
Rheinpfalz (Rheinland-Pfalz), Saarland, Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (ohne Region Rheinpfalz), Hessen
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen
Brandenburg (ohne Region Niederlausitz), Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, alter Bezirk Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Sachsen, Thüringen, Region Niederlausitz (Brandenburg), alter Bezirk Halle (Saale) (Sachsen-Anhalt)
Bayern LIE: Liechtenstein |
Spezielle Markierungen und Abkürzungen |
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Nähere Angaben zu den festgelegten Schwellenwerten finden sich hier. |
Korpus und Quellen |
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Das untersuchte Korpus umfasst knapp 600 Mio. Wörter und enthält Texte aus 68 Zeitungen des zusammenhängenden deutschsprachigen Raums (Zeitraum: 2000-2013). Für weitere Informationen zum Korpus, zum statistischen Vorgehen sowie zu den analysierten Zeitungen siehe hier. |
Rundungsdifferenzen |
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Es können Rundungsdifferenzen auftreten, in solchen Fällen ergibt die Summe der Prozentzahlen in einer Tabelle nicht genau 100%. |
Areal | saugte | sog |
---|---|---|
LIE | 0% (k.B.) | 0% (k.B.) |
A-west | 0% | 100% (u.S.) |
LUX | 0% (k.B.) | 0% (k.B.) |
STIR | 0% (k.B.) | 0% (k.B.) |
A-ost | 100% (u.S.) | 0% |
BELG | 100% (u.S.) | 0% |
A-mitte | 100% (u.S.) | 0% |
CH | 58% | 42% |
A-südost | 100% | 0% |
D-nordwest | 65% | 35% |
D-südwest | 50% | 50% |
D-nordost | 65% | 35% |
D-mittelwest | 70% | 30% |
D-mittelost | 54% | 46% |
D-südost | 64% | 36% |
saugen im Partizip II
Frequenzangaben
Die prozentualen Werte entsprechen der relativen Auftretenshäufigkeit einer Variante innerhalb eines Sprachareals. | |
sporadisch | 4% und weniger |
kommt (selten) vor | 5%–20% |
gebräuchlich | 21%–50% |
üblich / mehrheitlich | 51%–95% |
(fast) ausnahmslos | 96%–100% |
* | unter Schwellenwert (absolute Belegzahl) |
Arealkürzel
A: Österreich
Vorarlberg (Vbg.), Tirol (inkl. Osttirol) (Tir.), Bezirk Zell am See/"Pinzgau" (Bundesland Salzburg)
Oberösterreich, Bundesland Salzburg (ohne
Kärnten, Steiermark
Wien, Niederösterreich, Burgenland BELG: Belgien
Rheinpfalz (Rheinland-Pfalz), Saarland, Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (ohne Region Rheinpfalz), Hessen
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen
Brandenburg (ohne Region Niederlausitz), Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, alter Bezirk Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Sachsen, Thüringen, Region Niederlausitz (Brandenburg), alter Bezirk Halle (Saale) (Sachsen-Anhalt)
Bayern LIE: Liechtenstein |
saugen Partizip II: gesaugt/hat A, CH, D; gesogen/hat A, CH, D 'etwas hineinziehen, aufnehmen'
Das Partizip II sowohl des einfachen Verbs saugen als auch seiner Ableitungen (ab-, an-, auf-, ein- und vollsaugen) weist Variation zwischen starker und schwacher Verbalflexion auf. Dabei wird die schwache Form (gesaugt) in allen Arealen häufiger verwendet als die starke (gesogen). Die schwachen Formen werden überall mehrheitlich verwendet: Nach dem Eintreffen konnten die Pellets rasch aus dem Keller gesaugt und so die letzte Gefahrenquelle beseitigt werden. (Kleine Zeitung, Steiermark und Kärnten). Aber auch die starke Form (gesogen) ist durchaus überall im Gebrauch, wenn auch in A weniger häufiger.
Beispielbelege
- gesaugt
- Durch diese Röhre wird Frischluft gesaugt. (Thüringer Allgemeine).
- Dass da mit einer Pumpe Luft aus dem Glasbehälter gesaugt und dadurch der Deckel wie festgeklebt wird, überrascht die wenigsten. (Wiener Zeitung).
- Als diese Öffnung später mit einer Plane wieder verschlossen und das Löschwasser aufgesaugt war, konnten die Einsatzkräfte gegen 23 Uhr wieder abrücken. (Schwäbische Zeitung).
- Die Chemikalie wurde unter Verwendung von schwerem Atemschutz abgesaugt. (Kleine Zeitung, Steiermark und Kärnten).
- Dabei wird ein Vakuum gebildet, durch das das Gewebe angesaugt wird. (Kronen Zeitung, Steiermark und Kärnten).
- gesogen
- Begleitet vom hypnotisierenden Klimbim der Hintergrundmusik wird man in einen alles verzehrenden Strudel gesogen. (Der Standard).
- In diesen Aufnahmen von Menschen geschaffenen Strukturen fehlen nicht nur die Menschen, sondern auch die Farbigkeit scheint aus den Bildern gesogen zu sein. (Thüringer Allgemeine).
- Er hatte den Geist der Aufklärung eingesogen. (Augsburger Allgemeine).
- So könne auch überschüssige Feuchtigkeit aufgesogen werden. (Neue Osnabrücker Zeitung).
- Dabei wird ständig feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum angesogen [...]. (Mitteldeutsche Zeitung).
Karten
Frequenztabelle
Arealkürzel |
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A: Österreich
Vorarlberg (Vbg.), Tirol (inkl. Osttirol) (Tir.), Bezirk Zell am See/"Pinzgau" (Bundesland Salzburg)
Oberösterreich, Bundesland Salzburg (ohne
Kärnten, Steiermark
Wien, Niederösterreich, Burgenland BELG: Belgien
Rheinpfalz (Rheinland-Pfalz), Saarland, Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (ohne Region Rheinpfalz), Hessen
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen
Brandenburg (ohne Region Niederlausitz), Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, alter Bezirk Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Sachsen, Thüringen, Region Niederlausitz (Brandenburg), alter Bezirk Halle (Saale) (Sachsen-Anhalt)
Bayern LIE: Liechtenstein |
Spezielle Markierungen und Abkürzungen |
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Nähere Angaben zu den festgelegten Schwellenwerten finden sich hier. |
Korpus und Quellen |
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Das untersuchte Korpus umfasst knapp 600 Mio. Wörter und enthält Texte aus 68 Zeitungen des zusammenhängenden deutschsprachigen Raums (Zeitraum: 2000-2013). Für weitere Informationen zum Korpus, zum statistischen Vorgehen sowie zu den analysierten Zeitungen siehe hier. |
Rundungsdifferenzen |
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Es können Rundungsdifferenzen auftreten, in solchen Fällen ergibt die Summe der Prozentzahlen in einer Tabelle nicht genau 100%. |
Areal | gesaugt | gesogen |
---|---|---|
BELG | 0% | 100% (u.S.) |
LIE | 67% (u.S.) | 33% (u.S.) |
LUX | 75% (u.S.) | 25% (u.S.) |
A-ost | 83% (u.S.) | 17% (u.S.) |
A-west | 80% | 20% |
A-mitte | 68% | 32% |
A-südost | 80% | 20% |
CH | 53% | 47% |
D-nordwest | 58% | 42% |
D-südwest | 65% | 35% |
D-mittelwest | 65% | 35% |
D-mittelost | 64% | 36% |
D-nordost | 66% | 34% |
D-südost | 65% | 35% |
STIR | 0% (k.B.) | 0% (k.B.) |
Bei den auf die Partizip II-Formen von saugen und seiner Ableitungen (absaugen, einsaugen etc.) zurückgehenden Adjektiven überwiegen ebenfalls deutlich die starken Formen: Die Kinder warfen mit den vollgesogenen Schwämmen nur so um sich. (Mittelbayerische Zeitung). Der abgesaugte Metallstaub entzündete sich dabei in der Absaugmaschine, die anschließend in Brand geriet. (Kleine Zeitung, Steiermark und Kärnten).
Siehe auch
- Grundlagenartikel: Flexion (oder direkt Unterkapitel Verbalflexion)
- Überblicksartikel: Verbalflexion bei der Partizipialbildung, Verbalflexion im Präteritum
- Einzelartikel: backen, bewegen, erschrecken, hauen, schwören, spalten, weben, wiegen, winken
- Thematisch verwandte Artikel: Flexion bei unregelmäßigen schwachen Verben, senden, wenden