Fahr- / Fahrt-
Frequenzangaben
Die prozentualen Werte entsprechen der relativen Auftretenshäufigkeit einer Variante innerhalb eines Sprachareals. | |
sporadisch | 4% und weniger |
kommt (selten) vor | 5%–20% |
gebräuchlich | 21%–50% |
üblich / mehrheitlich | 51%–95% |
(fast) ausnahmslos | 96%–100% |
* | unter Schwellenwert (absolute Belegzahl) |
Arealkürzel
A: Österreich
Vorarlberg (Vbg.), Tirol (inkl. Osttirol) (Tir.), Bezirk Zell am See/"Pinzgau" (Bundesland Salzburg)
Oberösterreich, Bundesland Salzburg (ohne
Kärnten, Steiermark
Wien, Niederösterreich, Burgenland BELG: Belgien
Rheinpfalz (Rheinland-Pfalz), Saarland, Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (ohne Region Rheinpfalz), Hessen
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen
Brandenburg (ohne Region Niederlausitz), Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, alter Bezirk Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Sachsen, Thüringen, Region Niederlausitz (Brandenburg), alter Bezirk Halle (Saale) (Sachsen-Anhalt)
Bayern LIE: Liechtenstein |
Fahr- überall; Fahrt- überall
Einige Zusammensetzungen mit den Erstgliedern Fahr- und Fahrt- wie z. B. Fahrausweis / Fahrtausweis, Fahrkosten / Fahrtkosten, Fahrrichtung / Fahrtrichtung und Fahrstrecke / Fahrtstrecke werden im gesamten deutschsprachigen Raum ohne Bedeutungsunterschied nebeneinander verwendet (vgl. Determinativkomposita – Variation beim Bestimmungswort): Wie in 2002 wird die zurückzulegende Fahrstrecke wieder 900 Kilometer umfassen. (Schwäbische Zeitung). Die Fahrtstrecke mit dem Rad beträgt insgesamt gut 20 km. (inFranken.de). Bei Varianten mit dem Erstglied Fahr- handelt es sich um Zusammensetzungen mit verbalem Erstglied (sogenannte VN-Komposita), bei Varianten auf Fahrt- um Zusammensetzungen mit nominalem Erstglied (sogenannte NN-Komposita).
In CH werden insbesondere die Varianten Fahrkosten, Fahrzeit und Fahrziel mehrheitlich verwendet: Fest steht, dass der Chauffeur der Extrafahrt sein Fahrziel nicht zu kennen schien. (Aargauer Zeitung). Auch in anderen südlichen Arealen wie A, STIR und LIE* sind diese Varianten üblich. Die entsprechenden Varianten mit -t- (also Fahrtkosten, Fahrtzeit und Fahrtziel) sind in diesen Arealen zwar gebräuchlich, treten aber weniger oft auf. In weiten Teilen des übrigen deutschsprachigen Raums werden die Varianten Fahr- und Fahrt- in etwa gleich häufig verwendet. Eine Ausnahme stellt diesbezüglich jedoch BELG dar; hier wird mehrheitlich die Variante Fahrt- gebraucht: Die Behörden übernehmen dabei die Fahrtkosten, die übrigen Kosten bleiben zu Lasten des Tierheims. (GrenzEcho).
Beispielbelege
- Fahr-
- Hier kann man auch die Abfahrzeiten der Shuttle-Busse nachlesen, die von 19 Uhr bis 23 Uhr vom Raiffeisenplatz aus zu den Unternehmen starten. (Nordkurier).
- Nach einer halben Stunde Fahrzeit stoppt der Bus in Hirt. (Kleine Zeitung, Steiermark und Kärnten).
- Die Fahrkostenentschädigung für öffentliche Verkehrsmittel des Kantons Wallis sorgt für Gesprächsstoff. (1815 – Das Oberwalliser Nachrichtenportal).
- Während der Fahrt änderte er sein Fahrziel mehrmals. (Oberösterreichische Nachrichten).
- Am Ziel angekommen, bezahlte er die Fahrkosten von 30 Euro nicht. (St. Galler Tagblatt).
- Fahrt-
- Von deren Auswertung erwarten die Bürgerbus-Mitstreiter mehr Informationen über Fahrtziele, vorteilhafte Abfahrtzeiten und andere Wünsche der Ritterhuder. (Weser-Kurier).
- Die Tunnel verkürzen die Fahrtzeit um bis zu 15 Minuten. (Kurier, Wien).
- Wer nicht in Mainz wohnt, kann eine Fahrtkostenpauschale geltend machen. (Rhein-Zeitung).
- Das Fahrtziel wird vor der Abfahrt festgelegt. (Rheinische Post).
- Er erhielte für den ganzen Monat 400 Euro und trage davon seine Fahrtkosten sowie seine persönlichen Ausgaben, wenn er für die AGR unterwegs sei. (GrenzEcho)
Karten
Frequenztabelle
Arealkürzel |
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A: Österreich
Vorarlberg (Vbg.), Tirol (inkl. Osttirol) (Tir.), Bezirk Zell am See/"Pinzgau" (Bundesland Salzburg)
Oberösterreich, Bundesland Salzburg (ohne
Kärnten, Steiermark
Wien, Niederösterreich, Burgenland BELG: Belgien
Rheinpfalz (Rheinland-Pfalz), Saarland, Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (ohne Region Rheinpfalz), Hessen
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen
Brandenburg (ohne Region Niederlausitz), Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, alter Bezirk Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Sachsen, Thüringen, Region Niederlausitz (Brandenburg), alter Bezirk Halle (Saale) (Sachsen-Anhalt)
Bayern LIE: Liechtenstein |
Spezielle Markierungen und Abkürzungen |
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Nähere Angaben zu den festgelegten Schwellenwerten finden sich hier. |
Korpus und Quellen |
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Das untersuchte Korpus umfasst knapp 600 Mio. Wörter und enthält Texte aus 68 Zeitungen des zusammenhängenden deutschsprachigen Raums (Zeitraum: 2000-2013). Für weitere Informationen zum Korpus, zum statistischen Vorgehen sowie zu den analysierten Zeitungen siehe hier. |
Rundungsdifferenzen |
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Es können Rundungsdifferenzen auftreten, in solchen Fällen ergibt die Summe der Prozentzahlen in einer Tabelle nicht genau 100%. |
Areal | Fahr- | Fahrt- |
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CH | 88% | 12% |
A-ost | 78% | 22% |
A-mitte | 74% | 26% |
A-west | 71% | 29% |
LIE | 67% (u.S.) | 33% (u.S.) |
STIR | 66% | 34% |
LUX | 62% | 38% |
A-südost | 62% | 38% |
D-nordost | 59% | 41% |
D-mittelost | 56% | 44% |
D-südwest | 54% | 46% |
D-südost | 53% | 47% |
D-nordwest | 47% | 53% |
D-mittelwest | 45% | 55% |
BELG | 11% | 89% |
Siehe auch
- Grundlagenartikel: Wortbildung (oder direkt Unterkapitel Komposition)
- Überblicksartikel: Determinativkomposita – Variation beim Bestimmungswort
- Einzelartikel: Allerheilmittel / Allheilmittel, Außenstände / Ausstände, Ferial- / Ferien-, Hypothekar- / Hypotheken-, Innenstadt / Innerstadt, Kommerzialrat / Kommerzienrat, Mediathek / Mediothek, Niederwasser / Niedrigwasser, Petrol- / Petroleum-, Schlittel- / Schlitten-, Wach- / Wacht-